Weiteres zum Lehrgang Wildpflanzen

8 Tage sind den Jahreszeiten und ihren Wildkräutern gewidmet, 2 Tage umrahmen unsere Pflanzenreise durchs Jahr. Der Abschlusstag steht für die erarbeiteten Präsentationen der TeilnehmerInnen zur Verfügung und ermöglicht den Erwerb des Abschlussdiploms (Voraussetzung 80 Prozent Lehrgangsteilnahme und Ausarbeitung des Abschlussprojekts samt kurzer Vorstellung der „Hausübungen“ zwischen den Lehrgangstagen, jeweils samstags).

LERNZIELE

  • Im Lehrgang werden wichtige verwendbare Wildpflanzen konkret mit allen Sinnen „begriffen“.
  • Wir lassen uns ein auf unsere Wahrnehmung und schärfen diese kontinuierlich. Qigongbasierte Achtsamkeitsübungen stärken diese Wahrnehmungsfähigkeit (Innen- und Außenwahrnehmung).
  • In einer Kleingruppe von 5 bis 10 Menschen lernen wir mit- und voneinander und schaffen gemeinsam eine geschützte Lehrgangsatmosphäre. Wertschätzende Kommunikation ist mir ein großes Anliegen.
  • Sensorische gemeinsame Verkostung der unterschiedlichen Wildpflanzen, um ein möglichst breites Geschmacksbild zu erhalten.
  • Begrüßung und Verabschiedung im gemeinsamen Kreis – räuchernd oder mit anderen verbindenden kleinen Ritualen.
  • Gleichzeitig nähern wir uns den Wildpflanzen auch abstrakt: Wir lernen anhand praktischer Übungen, wichtige Pflanzenfamilien (botanische Kategorisierung der Pflanzenwelt) zu erkennen und ihre Inhaltsstoffe zuzuordnen.
  • Im Lehrgang erhalten alle das notwendige „Rüstzeug“, um in der eigenen Umgebung den dort wachsenden Wildpflanzen auf die Spur zu kommen.
  • Bewusstwerdung des vielschichtigen eigenen (persönlichen oder kulturellen) Blicks auf die Pflanzenwelt beziehungsweise auf einzelne Pflanzen.
  • Die Kategorien der Wildpflanzen: von den “Spinatpflanzen“ – d.h. in grosser Menge verwendbare Pflanzen über die Würzpflanzen und Heilpflanzen bis hin zu den wichtigsten Giftpflanzen

DURCHS JAHR BEGLEITET UNS

• die wilde Natur
• euer persönliches Wildpflanzen-Tagebuch
• die Arbeit mit den Pflanzen durch bewusste Kontaktaufnahme und genaue sensorische Erkundung

Bei jeder Pflanze, mit der wir uns genauer beschäftigen, geht es um Wahrnehmung, Erkennen und Verwendungsmöglichkeiten, aber genauso auch um das Bewusstwerden unserer Gedanken und Gefühle einer Pflanze gegenüber.

WAS ICH MITBRINGE

  • für die Vermittlung der ethnologischen (Schnittstelle Mensch-Pflanzen) und naturwissenschaftlichen Inhalte: Studium der Kulturanthropologie mit Fächerkombination Erdwissenschaften/Chemie sowie ausgebildete Kräuterpädagogin, Gartenbäuerin und Seminarbäuerin. Breite Sprachkenntnisse zur Sichtung von Quellenmaterial über Pflanzen: neben Vorarlbergisch auch Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Hebräisch, Grundkenntnisse in Altgriechisch und Arabisch
  • für die Vermittlung der Wahrnehmungsschulung: ausgebildete Qigong-Lehrerin (sechsjährige Ausbildung)
  • für die praxisnahe Vermittlung rund um das Leben und Arbeiten mit Pflanzen: Betriebsführerin des Bio-Bauernhofes „Bregahof“ mit Schwerpunkt auf Wildkräuter und Räucherkräuter und langjähriger Expertise in der Herstellung von Räucherwerk. Langjährige Seminartätigkeit  zu folgenden Themen: Herstellung von Salben und Cremes, Ansetzen von Tinkturen und Gemmomazeraten, Herstellung von Wildkräutersalz und Wildkräuterzucker, Kochen mit Wildkräutern, Papierschöpfen aus Pflanzenfasern, Färben mit Wildpflanzen, Herstellung von Met, Essig, Wein, Chutneys, Marmeladen und Bieren aus Wildkräutern, Destillation von Wildkräutern, Herstellung von Naturparfums, Verarbeitung von Wildfrüchten, Verarbeitung von Wilden Wurzeln, Herstellung von vielfältigem Räucherwerk, Räucherstoffe Europas, Sensorik der Räucherstoffe und Rühren von Naturseifen.
  • für das Halten der Gruppendynamik: Absolventin eines Lehrgangs in Gewaltfreier Kommunikation und langjährige Erfahrung in der Leitung von Lehrgängen und Kursen

WAS DIE TEILNEHMER*INNEN MITBRINGEN

  • Interesse an der Natur. Wissen über die Pflanzenwelt darf in Fülle oder auch (noch) gar nicht vorhanden sein.
  • Bereischaft zur Arbeit in der Gruppe.
  • Bereitschaft, sich auf Wahrnehmungen einzulassen (also auf die Pflanzenwelt, aber auch auf sich selbst und die anderen Menschen)
  • wettergerechte Ausrüstung (Kälte, Wärme, Nässe usw.)
  • ein schönes gebundenes Tagebuch mit Stift, Buntstiften usw.

GENERELLE JAHRESZEITEN-INFO

Im Sommer beschäftigen wir uns vorrangig mit blühenden Pflanzen, im Herbst mit der Kombination aus blühenden Pflanzen, frischem Grün, Wildfrüchten und Wurzeln, im Winter mit Räucherkräutern und Knospen, und im Frühling mit frischem saftigem Grün.

WORUM ES HIER NICHT GEHT

  • Bestimmung aller Pflanzen, die wir um uns herum sehen, auch wenn sie nicht üblicherweise von Menschen verwendet werden oder wurden (ich gebe natürlich gerne Hinweise, wie der Bestimmungsweg ausschauen kann und unterstütze darin.)
  • Heilkunde (wir besprechen natürlich die Heilwirkungen von Pflanzen und die Möglichkeit der Verwendung von Wildpflanzen in der Hausapotheke; es geht jedoch hier nicht um medizinische Beratung – diese ist bei  Ärzt*innen und Phytotherapeut*innen zu finden)

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEIDEN TAGE DER 4 JAHRESZEITEN-MODULE

ERSTER TAG

In jeder Jahreszeit kommen wir zwei Mal zusammen. Der erste Tag ist der Wahrnehmung, Betrachtung, dem Erkennen und den Inhaltsstoffen einer Auswahl der aus meiner Sicht wichtigsten aktuellen verwendbaren Pflanzen gewidmet. Ein erster sensorischer Einblick erfolgt über die Inkorporierung einiger Pflanzen als „Tasse Tee“.
Eine kleine gemeinsame Verarbeitung/Bearbeitung gibt Hinweise und Ideen in Hinblick auf die Verwendbarkeit der Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe.

Zwischen erstem und zweitem Tag erarbeiten die TeilnehmerInnen jeweils als „Hausübung“ ein kleines „Produkt“ einer aktuellen verwendbaren Jahreszeitenpflanze. Dies kann auch eine von uns noch nicht besprochene Pflanze sein.

ZWEITER TAG

Der zweite Tag ist der Wahrnehmungsschulung und Wildpflanzensensorik  gewidmet. Wir arbeiten jeweils auch mit der intuitiven Wahrnehmung von Wildpflanzen. Es geht dabei nicht um das Erarbeiten bestimmter „Rezepte“ (ich gebe natürlich meine Hinweise und Tipps und Erfahrungen in diese Richtung weiter), sondern darum, die Wildpflanzen sensorisch einordnen zu können.
Wir werden die Pflanzen möglichst vielfältig verkosten – roh, gekocht, gebraten, als Tee, mit Honig,….
Unsere Erlebnisse notieren wir ins Wildkräuter-Tagebuch.

ABSCHLUSSTAG

Verschiedene Möglichkeiten der Abschlusspräsentation: Wildkräuterspaziergang oder Vorstellung eines selbst erarbeiteten Wildkräuterproduktes oder künstlerische Arbeit mit Wildkräutern. Ein Herbarium mit mindestens 20 Pflanzen muss erstellt werden (Pflanzenzeichnungen sind stattdessen auch möglich).

KURSZEITEN DETAILS


FREITAGE

14-16:30 Uhr Seminar

16:30-17:00 Uhr Pause

17:00 -19:00 Uhr Seminar

19:00-19:15 Uhr Pause

19:15 – 20:00 Uhr Abschlusskreis/Räuchern

SAMSTAGE

10:00 -13:00 Uhr Seminar
13 bis 14:30 Uhr Zeit zur freien Verfügung. Verschiedene Gasthäuser im Ort und in der Umgebung bieten die Möglichkeit zum Mittagessen. Es ist möglich, auf dem Gelände unseres Hofes eine mitgebrachte Jause zu essen und durch unsere Wiesen zu spazieren, Lerninhalte zu vertiefen und die eigenen Notizen allein oder in Gruppenarbeit zu vervollständigen.
14:30 bis 17:30 Uhr Seminar

DETAILS ZUR ANMELDUNG

Bei genügend hoher Anmeldezahl ist auf Anfrage eine Ermäßigung für Menschen in sozialen Notlagen möglich. Die Belegung eines Assistenzplatzes ist möglich (Markante Reduktion der Kurskosten, Mithilfe bei Vor- und Nachbereitung der Lehrgänge, während der Lehrgänge und/oder bei der Pflanzen-Pflege).

Auf Wunsch ist es möglich, nach Abschluss des Lehrgangs eine 2-stündige Wildkräuterberatung in der eigenen Umgebung in Anspruch zu nehmen.  Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Für die Wildkräuterberatung fallen die Kosten von €150 an, dazu kommen Fahrtkosten (Kilometergeld) und/oder Bereitstellung von Öffi-Tickets oder persönliche Abholung). Die Beratung ist nur möglich, wenn die räumliche Distanz nicht zu groß ist.

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